Feuerwehrgeschichte
Das Sachgebiet Feuerwehrgeschichte widmet sich der umfassenden Archivierung und Dokumentation aller relevanten Daten, Bilder und weiteren Materialien, die die geschichtliche Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Schwechat widerspiegeln. In diesem Bereich werden historische Dokumente, Fotos, Berichte und andere Erinnerungsstücke systematisch gesammelt und sorgfältig aufbewahrt, um die Entwicklung der Feuerwehr im Laufe der Jahre nachvollziehbar zu machen.
Das Ziel des Sachgebiets ist es, nicht nur die vergangenen Ereignisse und Erfolge der Feuerwehr festzuhalten, sondern auch die Entwicklung der Technik, der Ausrüstung und der Taktiken, die im Laufe der Zeit zur Verbesserung des Feuerwehrwesens beigetragen haben. Diese Sammlung soll als wertvolle Quelle für zukünftige Generationen dienen, um das Erbe der Feuerwehr zu bewahren und das historische Bewusstsein innerhalb der Gemeinschaft und der Feuerwehr selbst zu stärken.
Durch die sorgfältige Dokumentation wird die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Schwechat für die Zukunft erhalten und die Verbindung zur Vergangenheit lebendig gehalten.
Team des Sachgebiets Feuerwehrgeschichte
Andreas Doppelhofer, Abschnittssachbearbeiter
Cedric Plank, Feuerwehrmann
Unsere Chronik
Die Anfänge.....
Die Anfänge des Feuerwehrwesens in Schwechat kann man bis zur Zeit der Römer zurückverfolgen. In Ala Nova, wie Schwechat damals hieß, wurden ausgediente Soldaten zur Feuerbekämpfung herangezogen.
Im Jahre 1560 erließ Ferdinand I. erstmals ein Generalmandat, das etwa mit der heutigen Feuerpolizeiordnung zu vergleichen ist. Damit wurde der Grundstein gelegt, der im Laufe der Zeit zur Gründung von Freiwilligen Feuerwehren führte.
Die Bekämpfung von Bränden war damals ungleich schwerer als zur heutigen Zeit, da man nur Bottiche und lederne Eimer zur Herbeischaffung von Wasser zur Verfügung hatte. Das erste Feuerwehrspritzenhaus wurde, wie man aus den Unterlagen der Schwechater Stadtchronik entnehmen kann, in der Friedhofgasse errichtet. In der damaligen Zeit hatten sich alle Bürger an der Feuerwache zu beteiligen. Die Bespannungsfeuerknechte, mit hohen Stiefeln und Zylinderhüten ausgestattet, ritten auf Pferden, um bei einem Brand zu Hilfe zu eilen.
1870.....
Anlässlich einer furchtbaren Brandkatastrophe im Jahre 1870 wurde am 01. Juni desselben Jahres eine neue Feuerpolizeiordnung herausgegeben und über Anregung des Dr. Anton Ritter von Helm, Bezirksadjunkt in Schwechat, wurde die Freiwillige Feuerwehr Ortsfeuerwehr Schwechat gegründet. Diesem Feuerwehrkorps gehörte damals eine Reihe von Persönlichkeiten an, die eng mit der Geschichte der Stadt Schwechat verbunden waren. Unter anderem scheinen die Namen von Josef Tiefenbacher, Josef Giegl, Ignaz Ableidinger, Leopold Berger, Michael Berger, Lukas Hickmann, Heinrich Mellich, Michael Erber, Karl David, Anton Babel, Georg Frühwirt, Johann Wolf und Alexander von Verchin auf.
Die Statuten wurden am 04. November1870 von der Stadthalterei genehmigt. Die Feuerwehrleute mussten damals mit einer hölzernen Fahrspritze arbeiten. Die Monturen, Ausrüstungsgegenstände, sogar die Dach- und Steigleitern mussten auf eigene Kosten angeschafft werden.
Durch die Stadtfahrspritze, gespendet im Jahre 1874 von Frau Josefine Erber, wurde die Modernisierung der freiwilligen Ortsfeuerwehr Schwechat eingeleitet.
Josef Tiefenbacher führte die erste Reorganisation im Jahre 1880 durch und stellte den Gebrauch der Bespannungspferde ein. Eine Signalanlage wurde errichtet, die es innerhalb kürzester Zeit ermöglichte, alle Männer zu verständigen. An die Freiwillige Ortsfeuerwehr Schwechat wurden die Feuerwehren der Betriebe Anton Dreher, Franz Felmayer und die Freiwillige Feuerwehr Neukettenhof angeschlossen und Rettungsabteilungen errichtet. Die alte Heuwaage wurde samt dem Spritzenhaus auf der Gänseheide abgerissen und 1896 entstand ein neues Feuerlöschrequisitenhaus gegenüber dem heutigen Stadtamt.
Während des Ersten Weltkrieges bis kurz danach, hatte die Feuerwehr Schwechat einen schweren Weg zurückzulegen. Es wurde versucht, obwohl viele Mitglieder eingerückt waren, den Betrieb so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg versuchte der Hauptmann Josef Heitzenberger die Feuerwehr wieder zu errichten.
1920.....
Im Jahre 1920 wurde erstmals ein gemeinschaftlicher Oberkommandant - Anton Eugen Dreher - der Orstfeuerwehren Schwechat und der Brauhausfeuerwehr gewählt. Unter seinem Kommando wurde der Fuhrpark der Ortsfeuerwehr Schwechat sowie der anderen Freiwilligen Feuerwehren ständig erweitert. Von der Ortsfeuerwehr Schwechat wurden unter anderem eine 18 Meter Drehleiter, montiert auf einer Gasspritze, ein Mercedes Lastwagen und ein erstes Pumpenfahrzeug erworben.
Im Juli 1930 feierte die Stadtfeuerwehr Schwechat ihr 60-jähriges Gründungsfest, welches zum Anlaß genommen wurde, den langjährigen Kommandanten Josef Heitzenberger zum Ehrenbürger der Stadt zu ernennen.
Am 12. März1938 marschierten die deutschen Truppen in Österreich ein und im Oktober des gleichen Jahres wurde Schwechat in den Gau „Groß Wien“ eingegliedert. 1939 trat das deutsche Gesetz über das Feuerlöschwesen in Kraft. Die Freiwilligen Feuerwehren von Schwechat wurden als technische Hilfspolizei in die Feuerschutzpolizei Wien eingegliedert.
1945.....
Am 08. Februar 1945 wurde durch einen furchtbaren Bombenangriff das Gerätehaus der Ortsfeuerwehr Schwechat samt Inventar zerstört.
Die erste Generalversammlung der Ortsfeuerwehr Schwechat nach dem Weltkrieg fand am 14. April1946 statt, bei der Josef Heitzenberger zum Ehrenkommandant gewählt wurde und den Ehrenring der Stadtfeuerwehr erhielt. Johann Neumann wurde zum Kommandanten gewählt. Spenden der Schwechater Bevölkerung und der Industriebetriebe ermöglichten den Wiederaufbau der Ortsfeuerwehr Schwechat. In mühevoller Kleinarbeit versuchten die Kameraden, aus den Autowracks wieder funktionsfähige Einsatzfahrzeuge herzustellen.
In den folgenden Jahren stieg nicht nur die Anzahl der Mitglieder, sondern auch die der Einsatzfahrzeuge ständig an. So war es im Jahr 1958 für die Stadtfeuerwehr Schwechat nötig, in ein größeres Gerätehaus zu übersiedeln. Die Stadtgemeinde Schwechat stellte im Oskar Helmer Hof, Ehbrustergasse 3, ein neues Requisitenhaus zur Verfügung, das außer drei Garagen auch einen Mannschaftsraum und einen Waschraum beinhaltete. Der Schlauchturm wurde auf der Rückseite des Hofes errichtet.
Nun war auch der Augenblick gekommen, um Geräte und Fahrzeuge auf den neuesten Stand der technischen Entwicklung zu bringen. Die Feuerwehr erhielt in den folgenden Jahren von der Stadtgemeinde Schwechat einen neuen Tanklöschwagen mit 2000 Liter Wasserinhalt und Hochdruckpumpe, ein neuer Opel Blitz Fahrgestell mit Motor, das durch eigene Mittel mit einem Aufbau und dem entsprechenden Schlauchmaterial versehen und einen VW Kommandowagen, der mithilfe der Bevölkerung instand gesetzt wurde.
Die Stadtfeuerwehr Schwechat wurde in den nächsten Jahren von der Stadtgemeinde Schwechat auch mit Schlauchmaterial, Atemschutzgeräten, Arbeitsmonturen, Funkgeräten und einer Fix-Funkstation ausgerüstet. Die Sirenen der Schwechater Feuerwehren wurden mit dem Bundespolizeikommissariat verbunden und konnten durch ein Sirenensteuergerät ausgelöst werden.
1960.....
Diese neuen Einrichtungen haben sich bei den schweren Hochwasserkatastrophen in den Jahren 1963 und 1965 überaus bewährt. Zu dieser Zeit betrug der Mannschaftsstand der Stadtfeuerwehr 55 Mitglieder, die unter der Leitung von Kommandant Emmerich Wolf ihren Dienst versahen. In den folgenden Jahren mehrten sich die technischen Hilfeleistungen jedoch derart, dass mit den vorhandenen Löschgeräten, die fast ausschließlich zur Brandbekämpfung geeignet waren, nicht mehr das Auslangen gefunden werden konnte. So wurde in der folgenden Zeit ein äußerst preisgünstiger Lkw angekauft und von den Mitgliedern der Feuerwehr zu einem leistungsstarken modernen Rüstwagen umgebaut, und durch den Bezirkshauptmann der Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung ein modernes Öl-Alarmfahrzeug übergeben. Durch diese beiden Fahrzeuge wurde die Feuerwehr Schwechat zu einer der bestausgerüsteten und stärksten des Bezirkes Schwechat.
1980.....
Mit fortschreitender Technisierung vergrößerte sich nicht nur die Anzahl, sondern auch die Vielfalt der Einsätze. Nach Verkehrsunfällen müssen nicht nur die beschädigten Fahrzeuge von der Fahrbahn entfernt werden, sondern auch oft noch eingeklemmte Personen aus ihrer Zwangslage befreit werden. Auch hat sich die Gefahr, mit gefährlichen Stoffen und Gasen in Berührung zu kommen, in den letzten Jahren wesentlich vergrößert.
Unter dem Kommandanten Gerhard Schlander, der seit dem Jahre 1980 sein Amt ausübte und auch bei der Berufsfeuerwehr Wien tätig war, wurde der Fuhrpark der Stadtfeuerwehr Schwechat erneuert und auch ein Fahrzeug für Einsätze mit gefährlichen Stoffen in Schwechat stationiert. Durch die Erneuerung und Vergrößerung des Fuhrparkes wurde es nun notwendig, an eine Vergrößerung bzw. an eine Verlegung des Standortes des Feuerwehrhauses zu denken.